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Den Kreislauf sich wiederholender Diskussionen beenden – mit der Ob-Was-Wie – Methode

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Zuletzt aktualisiert am 9. Januar 2022

Lesezeit: Nur 3 bis 4 Min.

Als Projektmanager:in kann es Dir passieren, dass Du mit einzelnen Mitglieder:innen Deines Teams immer wieder die gleichen Diskussionen führen musst. Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Hier stelle ich Dir eine sehr einfache Methode vor, mit der Du diese Diskussionen konstruktiv beendest: Die Ob-Was-Wie – Methode als eine Form der Gesprächsführung.

Der Grund, warum ein Teammitglied immer wieder die gleiche Diskussion mit dir führt, spielt für die Wirksamkeit dieser Methode keine Rolle.

Die Methode kannst Du z.B. gut anwenden, wenn …

  • ein Teammitglied immer wieder „Grundsatz-Diskussionen“ führt, egal ob mit Dir oder anderen im Projektteam.
  • ein Teammitglied sich – trotz besseren Wissens – wiederholt nicht an Vorgaben, Regeln oder Vereinbarungen gehalten hat.

Die Methode reduziert jedes Thema auf nur zwei Ebenen:

  1. Die Ebene des „Ob“: Diese Ebene ist inhaltlich durch das bestimmt, was das Teammitglied durch sein Verhalten oder seine Aussagen in Frage stellt. Wichtig: Das „Ob“ ist bereits entschieden und daher nicht verhandelbar.
    Beispiele: Das Ziel des Projekts ist nicht verhandelbar. Die Absprache, dass jede:r den Fortschritt seiner/ihrer Projektaufgaben auf der gemeinsamen Timeline festhält ist nicht verhandelbar. Die Vorgabe, dass man bei Nichtteilnahme am Projektmeeting das Protokoll des Meetings liest, ist nicht verhandelbar. Du kannst diese Aufzählung selbst beliebig fortsetzen :). Du musst im Gespräch einfach immer nur wiederholt deutlich machen, dass das jeweilige Thema bereits entschieden und daher nicht verhandelbar ist, etwa so: „Die Absprache, dass wir eine gemeinsame Timeline nutzen gilt für uns alle, also auch für Dich. Das ist nicht verhandelbar.“
  2. Die Ebene des „Was“ und des „Wie“: Diese Ebene beinhaltet alles, was verhandelbar ist und somit durch Dich und das Teammitglied beeinflusst werden kann. Beispiel: „Was brauchst Du, um den Stand Deiner Aufgaben wie abgesprochen auf der Timeline zu dokumentieren?“ Und wenn das geklärt ist: „Wie willst Du das angehen?“ Oder: „Wie kannst Du das sicherstellen?“

Hilfreiche Fragen zur Vorbereitung auf ein Ob-Was-Wie – Gespräch:

  • Worum geht es Dir (was ist das „Ob“)? => was ist bereits entschieden, wurde aber bisher vom Teammitglied nicht umgesetzt?
  • Mit welchen Argumenten Deines Gegenübers rechnest Du und wie kannst Du ihnen begegnen? (Vermeide die Diskussion über das „Ob“ und lenke das Gespräch auf die Ebene des „Was“ und des „Wie“).
  • Was kannst Du auf der Ebene des „Was“ und des „Wie“ anbieten?
  • Welche Beziehungsbotschaft willst Du senden (unterstützend oder auffordernd)?

Welche Erfahrungen hast Du mit der Ob-Was-Wie Methode gemacht? Hast Du Fragen oder kennst Du eine andere / eine bessere Methode um den Kreislauf wiederkehrender Diskussionen zu knacken? Dann nutze gerne die Kommentarfunktion, ich freue mich auf den Austausch.

  1. Wird direkt mal angewandt und getestet, danke Marc.

    Punkt 1 habe ich bislang über ein Decision Log gelöst. Punkt 2 fließt im weitesten Sinne als Change Request ein.

    Deine Vereinfachung bzw. der Einstieg gefällt mir jedoch schon deswegen als Step 1 besser, weil dazu nicht verstanden werden muss was Decision Log und Change Request sind.

    Hands on, top!

    • Hallo Chris, besten Dank für Dein Feedback. Stimmt: Manchmal ist es wirklich besser im Projekt die Fachbegriffe wenn möglich durch allgemein verständlichere Worte zu ersetzen, es kommt – wie immer – auch hier auf die Zielgruppe an: Wer ist dabei und welche Hintergründe / Erfahrungen haben die Teilnehmer:innen?

    • Hi Chris, wenn Du die Methode angewandt hast, teil hier gerne Deine Erfahrungen, das wär‘ spannend!

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