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Anders anfangen – mit einer Rasterfrage die Basis für den Erfolg legen.

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Zuletzt aktualisiert am 20. Januar 2022

Lesezeit: Nur 3 Min.

Der Erfolg eines Projekts hängt u.a. von seinem Start ab. Zum Start ist alles noch im Fluss. Du kannst die „Fluss-Richtung“ bestimmen und dem Projektteam Orientierung geben.

Hier zeige ich Dir eine einfache Methode, mit der Du in der Startphase Dein Projektteam auf die Bedeutung der zukünftigen Zusammenarbeit fokussieren kannst:

Die Rasterfrage

Der Einsatz der Rasterfrage bricht mit den gewohnten Erwartungen der Projektteilnehmer:innen an einen üblichen Projektstart und öffnet so den Blick auf das Wesentliche: Die zukünftige Zusammenarbeit im Projektteam als Basis für den gemeinsamen Erfolg.

Eine Rasterfrage besteht aus 3 offenen Fragen, die aufeinander aufbauen.

Das folgende Beispiel ist für den Einsatz in der Startphase der Zusammenarbeit gut geeignet:

Anders anfangen: Rasterfrage

Die Ergebnisse aus c) nutzt Du um mit dem Projektteam Vereinbarungen für die Zusammenarbeit zu treffen. Dein Vorteil: Die Basis dafür kommt aus dem Team selbst. Das erhöht die Verbindlichkeit und macht es Dir einfach Dich auf diese Vereinbarungen zu berufen, wenn es nötig wird.

Meine Empfehlung: Setze die Rasterfrage spätestens zum Start des zweiten Meetings ein, also sobald alle Projekteilnehmer:innen ihr Briefing hatten und wissen, was das Ziel des Projektes ist. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine festen Positionen im Team und die Erwartungen an die gemeinsame Zusammenarbeit sind noch nicht sehr konkret. Plane für die Bearbeitung und Auswertung 30 bis 40 Minuten ein.

So kannst Du vorgehen:

  1. Starte mit einer kurzen Anmoderation, z.B.: „Bevor es losgeht will ich von euch wissen, worauf es euch in der Zusammenarbeit in diesem Projekt ankommt. Wir nehmen uns deshalb ein paar Minuten Zeit für die Beantwortung der folgenden Rasterfrage ….“
  2. Gib die Rasterfrage an das Team aus. Die Antworten sollen im Team gemeinsam erarbeitet und fixiert werden. Bei mehr als 5 Personen macht es Sinn dafür zwei Gruppen zu bilden.
    Faustregeln: Max. 5 Personen pro Gruppe, Zeitvorgabe: 20 Minuten.
  3. Bei einer Video-Konferenz kannst Du die Rasterfrage z.B. mit zitebord.com vorbereiten und mit Deinem Projektteam teilen.
  4. Die Gruppen stellen ihre Antworten auf die Frage c) vor, Zeitvorgabe: max. 10 Minuten pro Gruppe.
  5. Fasse die Ergebnisse zu c) aus den Vorstellungen auf einem Blatt zusammen. Überschrift: „Was in der Zusammenarbeit für uns wichtig ist:“ Stelle diese Zusammenfassung allen zur Verfügung.

Welche Erfahrungen hast Du mit der Rasterfrage gemacht? Hast Du Fragen zum Einsatz? Dann hinterlasse hier gerne Deinen Kommentar oder Deine Frage.

  1. Marius D. Marius D.

    Prima Tool! Habe ich meinem PM-Team als Aufgabe zwischen zwei Terminen mitgegeben, als es mal wieder geknirscht hat. Wir konnten damit unterschiedliche Werte und Ansprüche der einzelnen an unsere Zusammenarbeit rausarbeiten, das hat geholfen. Besten Dank!

    • Hallo Marius, vielen Dank und weiterhin viel Erfolg! 🙂

  2. Kathrin Kathrin

    Hallo, ich finde die Idee gut. Insbesondere den Ansatz, mal die Erwartungen der Teilnehmer im guten Sinne zu enttäuschen, das kann neue Perspektiven öffnen ?

    • Hallo Kathrin, lieben Dank. Ein bewußt gesetzter Perspektivenwechsel kann in vielen Situationen hilfreich sein und Wege sichtbar machen, die vorher scheinbar gar nicht da waren 🙂
      VG Marc

  3. hallo marc, diese frage setze ich auch schon sehr lange ein. dein tipp ist wirklich gold wert und fokussiert die diskussionen und die energien. für besonders wichtig halte ich die frage nach den unangenehmen aspekten. die müssen auf den tisch. oft geht´s danach schon viel besser… die scheuen manche zwar wie der teufel das weihwasser, aber spätestens hinterher hat es bisher immer gepasst…

    herzliche grüße
    michael
    http://www.haasberater.at

    • Hallo Michael, ja diese Frageform hat wirklich einen „Goldstatus“ :), denn Sie entfaltet innerhalb weniger Minuten ihren Nutzen für das Team und für die Leitung, weil sie ungemein hilft die Sachen auf den Punkt zu bringen.
      Herzliche Grüße retour!
      Marc

  4. Ralf Ralf

    Hi, ich habe eine Frage: Wäre es sinnvoll, so eine „Rasterfrage“ zum Ende eines Projekts mit den Beteiligten durchzuspielen? Man könnte vielleicht rausarbeiten, was beim nächsten Mal besser laufen müsste …
    Gibt’s da Erfahrungen?
    Danke
    Ralf

    • Hallo Ralf, das ist in der Tat eine gute Idee! Habe ich selber noch nicht ausprobiert. Man könnte das folgendermaßen aufbauen:

      Wenn wir unsere Arbeit im Projekt nochmal Revue passieren lassen …
      a) Was hat gut geklappt? / Womit sind wir zufrieden?
      b) Was hat nicht gut funktioniert? Womit sind wir nicht zufrieden?
      c) Was bedeutet das für die zukünftige Projektarbeit?

      Werd‘ ich bei Gelegenheit mal probieren und das Ergebnis hier posten 🙂

      Beste Grüße

      Marc

  5. Guten Morgen Marc,

    die positive Wirkung dieser Fragen kann ich nur bestätigen.
    Ob in Form eines kleinen Workshops oder auch nur eines Dialogs: Es lenkt die Aufmerksamkeit der Mitglieder auf den Umgang miteinander und schafft Vertrauen. Die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit 🙂

    Tobias

    https://leanheart-workshops.com/

    • Hallo Tobias,

      danke dass Du Deine Erfahrung mit der Rasterfrage hier teilst. Deine Bestätigung ist sicher eine Ermutigung für andere Leser:innen die diese Methode ggf. auch einsetzen wollen.

      VG Marc

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